Naturheilkunde
 
Familientherapie
und Supervision
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Familie und KriminalitÀt

Ausgangssituation:
Die RĂŒckfallhĂ€ufigkeit von verurteilten StraftĂ€tern ist mit ca. 50% hoch und wirft Fragen nach der Effizienz bisheriger Maßnahmen im Bereich des Strafvollzugs, der Resozialisierung, der GewaltprĂ€vention und des Opferschutzes auf. Dasselbe gilt fĂŒr die zunehmende JugendkriminalitĂ€t. Neben dem Verharren der TĂ€ter im kriminellen Milieu und den persönlichen Folgen daraus fĂŒr Opfer und TĂ€ter, steht mittlerweile auch die Finanzierbarkeit des Strafvollzugs in der bisherigen Form in Frage.

Ziele des Projekts "Familie und KriminalitÀt":
1.In der Tiefendimension einer mehrgenerationalen familienbiografischen Betrachtung der TĂ€ter, werden bisher unerkannte BeweggrĂŒnde ihrer kriminellen Entwicklung erforscht. Die mehrgenerationale Perspektive kann, so die Ausgangshypothese, zur Grundfrage der Kriminologie "Warum wird ein Mensch kriminell", Erhellendes beitragen.
2.Die Resozialisierung von Strafgefangenen soll verbessert werden, indem bisher unzugÀngliche Motive ihres Handelns bewusst gemacht werden.
3.Die RĂŒckfallhĂ€ufigkeit soll verringert werden, indem die ursprĂŒngliche Entgrenzungsdynamik entschlĂŒsselt und einer Lösung zugefĂŒhrt wird, die der fortgesetzten KriminalitĂ€t nicht mehr bedarf.

Die Methode "Familienmatrix":
Zur Identifizierung der unbewussten Tatmotive eines StraftÀters wird im Projekt eine systemische Drei-Generationen-Anamnese verwendet. Die Methode wurzelt in Einsichten der systemischen Familientherapie. Es geht dabei um das grundsÀtzliche VerstÀndnis eines Menschen vor dem Hintergrund seiner unbewussten, familiÀren Bindungen, der "Familienmatrix".
Die bisherigen Ergebnisse von 12 untersuchten StraftĂ€tern aus drei Haftanstalten unterstreichen die Hypothese, dass sich Tatmotive: erstens in bewusste und unbewusste Motive unterscheiden lassen und zweitens, dass die unbewussten Tatmotive oft auf ungelöst gebliebene Konflikte und/oder Traumen im mehrgenerationalen familiĂ€ren Hintergrund zurĂŒckzufĂŒhren sind.

Projektkonzept "Familie und KriminalitÀt":
FĂŒr diese Studie werden in Zusammenarbeit mit Herrn Hubert Fluhr, Leiter der Justizvollzugsanstalt Heimsheim mit den Außenstellen Pforzheim, Ludwigsburg und Sachsenheim und Frau Elke Thalheimer-Sponer, Leiterin der Außenstelle Sachsenheim, 50 Gefangene zur Teilnahme ausgewĂ€hlt und motiviert. Diese Gruppe von 50 wird dann per Los in eine Verum-Gruppe und in eine Vergleichsgruppe geteilt. Mit den Teilnehmern an der Verum-Gruppe werden dann Familienanamnesen in der Drei-Generationen-Perspektive erstellt, die Familienmatrix erarbeitet und der Zusammenhang zwischen Straftat und bisher unbewusst gebliebenen, familiĂ€ren PrĂ€gungen (Matrix), therapeutisch vermittelt.
Nach zwei und vier Jahren wird dann die RĂŒckfallhĂ€ufigkeit der beiden Gruppen verglichen.
Die Studie wird von dem Kriminologen Prof. Dr. Helmut Kury aus Freiburg und der Juristin und Konfliktforscherin Prof. Dr. Anna LĂŒbbe (HS Fulda) wissenschaftlich begleitet. Eine Studentin der UniversitĂ€t Freiburg wird zu der Studie eine Diplomarbeit schreiben. Veröffentlichungen in Fachzeitschriften sind geplant.